Review: Kingdom Hearts 3
Quelle: https://www.kingdomhearts.com/3/de/home/
Ohne grosse
Umschweife beginne ich mit meinem Review zu Kingdom Hearts 3. Das Review hält
sich spoilerfrei bis zu einem Unterkapitel, welches jedoch dementsprechend
markiert wird.
Story und Co.
Zuerst möchte ich
mich der gross diskutierten Story widmen. Wochen vor Erscheinen des Spiels
stapelten sich die Story-Videos zu der Reihe, damit Neueinsteiger und auch Fans
mithilfe von diesen einen besseren Einstieg in die Story des dritten Teils
haben konnten. Hierzu möchte ich direkt sagen, dass die Komplexität der Story
von Kingdom Hearts nicht nur ein Meme ist, sondern wirklich einiges an
Einarbeitung fordert. Ich habe vor dem dritten Spiel drei Spiele nachgeholt und
eins bis zwei Storyvideos dazu geschaut und mich so vorbereitet gefühlt. Zwar
stimmte dies für den Verlauf des dritten Teiles, jedoch habe ich nach dem
Durchspielen dennoch das Gefühl, dass mir das eine oder andere entgangen ist,
was sehr schade ist. Trotz meiner Vorbereitung werde ich wahrscheinlich im
Nachhinein mich vielleicht sogar noch mehr mit der Story beschäftigen müssen.
Trotz des
fehlenden Expertenwissens hat mich die Story von Kingdom Hearts mitgerissen.
Eine ganz klare Stärke des Spieles ist es nämlich, dass es Emotionen zu
vermitteln weiss. Die Inszenierung vieler Szenen ist dafür sehr geschickt
gemacht und drückt bewusst dem Spieler auf die Tränendrüse oder kitzelt sein
Lachorgan. Das kann es auch, auch wenn man gerade nicht jede Handlung zu 100
Prozent versteht. Dies gilt übrigens für die Story von Kingdom Hearts und
dessen Charaktere selbst – die Disney Welten sind in der Regel (wie generell
bei den Spielen der Hauptreihe) viel verständlicher gehalten, vor allem wenn
sie den betreffenden Film nachspielen. Dies birgt sowohl Vor- als auch
Nachteile, denn als Spieler ist man viel betroffener von den Storys, die man
schon mag, ganz im Gegenteil zu der Handlung von Filmen, die man eher nicht
mag. Bei mir traf der letztere Fall bei einer der Welten klar ein, so dass ich
zum ersten und einzigen Mal in der Reihe die Cutscenes sogar geskippt habe, da
sie mich so wenig interessiert haben.
Um nochmals
abschliessend zur Story von Kingdom Hearts selbst zu kommen, so empfehle ich
keinem, das Spiel ohne geringstes Vorwissen zu spielen. Der Schluss, der
mehrere Stunden dauert, wird so nämlich kaum Sinn machen. Auch wenn die
Emotionen einen immer noch treffen vermögen, so erscheint mir persönlich das
wenig sinnvoll.
Dies bringt mich aber auch schon zum nächsten Punkt:
Quelle: https://projektsix.wordpress.com/2017/01/23/how-does-kingdom-hearts-2-8-fit-into-the-overall-timeline/
Dies bringt mich aber auch schon zum nächsten Punkt:
Das Gameplay
Das Gameplay von
Kingdom Hearts 3 ist genial. Wer Action-RPGs liebt, wird hier auf seine Kosten
kommen. In keinem Spiel der Hauptreihe steuert sich Sora so flüssig und
vielfältig wie in diesem. Allein schon deswegen bekommt das Spiel von mir eine
Empfehlung. Den Grundkern des Gameplays kennen erfahrene Spieler der Reihe
bereits, jedoch wird direkt von Anfang an dieses laufend durch neue Elemente
ergänzt, welche genau dies tun: es ergänzen. Man kann sich gegen die Benutzung
von vielen entscheiden, jedoch macht die Implementierung dieser ungeheuren
Spass.
Wenn man den
ersten Teil gespielt hat, so ist die Beobachtung dieser Entwicklung der
Steuerung extrem befriedigend. Bewegungen und Kombos gehen flüssig von der Hand
und werden sinnvoll ergänzt. Man kann sich auf einen Kampfstil spezialisieren
aber wird auch keineswegs bestraft, wenn man immer etwas Neues ausprobiert. Wie
in den bisherigen Teilen bekommt Sora nach Abschluss einer Welt ein
Schlüsselschwert, welches sich auf diese bezieht und in diesem Teil beinhalten
diese verschiedenen Schlüsselschwerter neben den verschiedenen Attributen auch
eigene Fähigkeiten, die Abwechslung in die Prügelei bringen. Ich selbst habe
anfangs meine Schwerter öfters gewechselt und ausprobiert, ehe ich mich auf
mein Lieblingsschwert spezialisiert habe. Eine nettes Feature vom Spiel ist es,
dass es dem Spieler am Ende mitteilt, welches Schwert er am meisten benutzt
hat.
Neben den
Neuerungen, die ich hier nicht im Detail besprechen möchte, da man sie meiner
Meinung nach selbst (am besten spoilerfrei) erleben muss, wurde wie bereits
erwähnt auch an dem Alten geschliffen. Die Ausführung von Soras Moves macht
mehr Spass denn je.
Quelle: https://store.eu.square-enix-games.com/de_EU/product/481226/kingdom-hearts-iii-deluxe-edition-ps4
Atmosphäre (Musik, Grafik)
Das Spiel selbst
ist wunderschön. Dies lässt sich an den hier verwendeten Screenshots sehen,
jedoch auch in den vielzähligen Trailern des Spieles. Man sieht die Arbeit
dahinter einfach und diese hat sich richtig gelohnt. Cutscenes in Kingdom
Hearts waren schon immer schön, jedoch reicht diese Schönheit nun auch bis in
die spielbaren Bereiche. Der Übergang zwischen Cutscene und Gameplay ist auch
jedes Mal ein Festmahl für das Auge. An den Texturen sind mir persönlich beim
normalen Durchspielen auch nichts Hässliches oder Schlampiges aufgefallen.
Der Soundtrack
legt für mich jedoch nochmals eine Schippe drauf. Er ist einfach wunderschön
komponiert und umfasst sowohl neue Stücke als auch altbekannte, die neue
Elemente hinzubekommen haben und sowohl erfrischend, als auch nostalgisch
wirken (Beispiel: Tension Rising KH2 vs.
Tension Rising KH3). Als Beispiel kann ich direkt meine ersten fünf Minuten im
Spiel nennen, bei denen ich bereits im Titelbildschirm Tränen in den Augen
hatte weil mich das einfach so fasziniert hat.
Generell finde ich
den Soundtrack der Reihe wunderschön und kann nur jedem empfehlen, einmal
reinzuhören. Dieser trifft mich, wie die Inszenierung der Story, einfach mitten
ins Herz.
Ansonsten fühlt
sich Kingdom Hearts 3 nunmal genauso an, wie das was es ist. Der dritte
Hauptteil der Reihe, der zumindest gewisse Teile der Geschichte zu Ende bringt
und den Spieler mit den Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration
verwöhnt. Dies bringt mich zu einer kleinen Beobachtung meinerseits: Leute, die
Kingdom Hearts lieben, werden auch dieses Spiel lieben, dies ist keine Frage.
Auch neugierige Geister sollen sich bitte an dem Spiel versuchen, denn etwas
ist es wirklich nicht: belanglos. Im Internet bin ich noch niemandem begegnet,
der die Reihe als belanglos empfand. Entweder liebt man sie oder man hasst sie.
Deswegen: Ein Hater wird seine Meinung auch mit dem dritten Teil nicht ändern,
weil Kingdom Hearts all das weitermacht, was es vor über zehn Jahren begonnen
hat.
Quelle: https://www.wog.ch/index.cfm/details/product/39636-Kingdom-Hearts-3-E&Campaign=Games-ch
Weitere Gedanken (Achtung, Spoilergefahr!)
So, da sich dieses
Review nun in der Nähe des Endes befindet, möchte ich noch einige private,
gänzlich subjektive Gedanken zum Spiel äussern, welche mich zum Zeitpunkt
beschäftigen.
Der erste ist ganz
klar Kairi gewidmet. Ich liebe sie als Charakter und habe in den meisten von
ihren Auftritten Tränen in den Augen weil sie eine so herzliche Person ist, der
ich nur das Beste wünsche. Deswegen hatte ich grosse Hoffnungen für sie im
dritten Teil, da sie nun auch mehr werden wollte als die sogenannte «Damsel in
Distress», die immer wieder von Sora gerettet werden muss. Leider wird dies im
Spiel wieder über Bord geworfen, damit Sora mehr Motivation bekommt und ein
traurigeres Ende. Ich bin es ehrlichgesagt ein bisschen Leid, dass Kairi so ein
schwächliches Mädchen ist, welches eben nur für Soras Motivation dazusein
scheint. Aqua hatte meiner Meinung nach hier deutlich stärkere Auftritte und
ich sehe mich wirklich viel weniger als ein Fan von ihr als von Kairi. Finde
ich sehr schade und wünsche mir für die Zukunft wirklich mehr Stärke, da Kairi
das Potenzial eigentlich hätte.
Ein weiterer
Punkt, der mich etwas irritiert hat, was das Fehlen von den Final Fantasy
Charakteren. Ich habe das Spiel zwar nicht zu 100 Prozent gründlich durchgespielt,
weswegen ich nicht sicher sagen kann, ob diese wirklich gar nicht vorkommen, jedoch wäre es dann immer noch irritierend,
dass man nach diesen suchen muss, obwohl sie in den alten Teilen
selbstverständlich waren. Auch fehlte hierfür die klassische «Hubwelt», die
Teil 1 und 2 in Form von Treasure Town oder Hollow Bastion hatten. Das habe ich
hier wirklich vermisst.
In einem letzten
Punkt möchte ich bereits meine Vorfreude auf die zukünftigen Teile äussern,
denn das Ende war wieder richtig aufregend. Dazu werde ich mich sicher wieder
einigen Videos widmen, damit ich vielleicht versteckte Elemente darin besser
deuten kann.
Ansonsten noch ein
richtig dickes Danke fürs Lesen, falls es jemand so weit geschafft hat!
Quelle: eigene Screenshots
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